Der Wandel zur Wissensgesellschaft ist im vollen Gange. Durch diese Entwicklung steigt auch die Bedeutung der Ressource Wissen. Weiters findet durch gesetzliche Regelungen sowie durch steigenden Wettbewerbsdruck, eine zunehmende Risikoorientierung, statt. Dabei kann eine fehlende Verknüpfung von Wissens- und Risikomanagement festgestellt werden. Der Schutz und das Bewahren von Wissen, die für den entscheidenden Wettbewerbsvorteil sorgen können, werden dabei in den seltensten Fällen berücksichtigt. Die Kombination von Wissens- und Risikomanagement kann als eine Möglichkeit gesehen werden, den Verlust von erfolgskritischem Wissen für die Unternehmung zu verhindern, bzw. besser auf diesen vorbereitet zu sein. Das Ziel ist, mögliche Verluste bzw. die Ursachen für die Verluste, die als Wissensrisiken bezeichnet werden können, frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen abzuleiten um diese zu verhindern. Die Wissensrisiken werden dazu analysiert, gesteuert und kontrolliert. Zunächst werden die Grundlagen von Wissens- und Risikomanagement erörtert und mögliche Wissensrisiken anhand des Modells der überlappenden Systeme abgeleitet. Darauf aufbauend wird ein Modell zur Risikoorientierung im Wissensmanagement entwickelt und beschrieben. Den Kern bilden dabei die Ausgestaltung des soziotechnischen Wissenssystems, sowie zwei unabhängig voneinander stattfindende kontinuierliche Verbesserungsprozesse, die im Anschluss an den Wissens- und Risikomanagementprozess stattfinden. Schlussendlich werden noch Hinweise für die Durchführung bzw. Implementierung des Modells der Risikoorientierung im Wissensmanagement gegeben. Dazu wird in Anlehnung an den KSD-Ansatz ein drei stufiges Vorgehen (Analyse, Gestaltung, Entwicklung) empfohlen. Im Analyse-Schritt werden Strategievorgaben der Unternehmung übernommen und ein Ziel-Rahmen definiert. Eine Wissensprozessanalyse und die Identifikation von Wissensträgern sind notwendig um die Wissensrisikoanalyse durchführen zu können. Der Gestaltungs-Schritt beschäftigt sich mit der Konzeption und Durchführung der Wissensrisikosteuerung. Im anschließenden Entwicklungs-Schritt erfolgt die Risikokontrolle inklusive der Überprüfung der Zielerreichung. Begleitend werden Maßnahmen zur Einführung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses und zur Kulturentwicklung diskutiert. Den Abschluss der Ausführungen bildet eine Fallstudie, in der eine Analyse und Gestaltung von Wissensrisiken durchgeführt wurde.