Als ich 2014 beim MotoGP Factory Racing Team anfing, war die Aerodynamik ein relativ unerforschtes Gebiet. Daher wurde ein aerodynamischer Entwicklungsprozess mit modernsten Werkzeugen wie numerischen Strömungssimulationen, Windkanaltests und speziellen Messgeräten auf der Rennstrecke aufgebaut.
Doch trotz des Einsatzes all dieser hochmodernen Werkzeuge kam es nicht selten vor, dass Neuentwicklungen nicht den erwarteten positiven Effekt auf der Rennstrecke zeigten. Die Gründe dafür waren vielfältig: wechselnde Streckenbedingungen, unterschiedliche Fahrer- und Reifenleistungen oder unterschiedliche Umweltbedingungen.
Das Bike-Aero-Tool wurde eingeführt, um Ingenieure und Sportler bei der Entwicklung von Rennmotorrädern zu unterstützen. Es wurde ein neuer Ansatz für die Bewertung der aerodynamischen Eigenschaften von Rennmotorrädern anhand von realen Messungen auf Rennstrecken eingeführt – der sogenannte AIM-Ansatz.
Eine neue Größe chi wurde eingeführt, um die hohe Dynamik des Systems Rennmotorrad und Fahrer auf einer Rennstrecke darzustellen, wobei der Fahrer durch seinen Fahrstil eine wichtige Rolle spielt. Der Fahrstil hat einen großen Einfluss auf die Schwerpunkts Lage des Gesamtsystems Rennmotorrad und Fahrer sowie auf die Aerodynamik des Gesamtsystems Rennmotorrad und Fahrer.