Im Building Information Modeling werden Gebäudedaten aus unterschiedlichen Gewerken in einem digitalen und dreidimensionalen Modell verknüpft. Diese Forschungsarbeit befasst sich mit der produktoffenen Bestimmung von tragenden und vorgefertigten Deckenelementen in Geschossbauten vor der Ausschreibung.
Die Methodenentwicklung erfolgt in drei Schritten: Zunächst werden die geeignete Bauart und das Bausystem ermittelt, anschließend die Modellierungsregeln festgelegt sowie die Bauprodukte anhand ihrer Leistungsanforderung definiert. Der Datenaustausch und die Darstellung der Modelldaten erfolgen über ein neutrales und standardisiertes Datenformat der Industry Foundation Class (IFC). Den Volumenkörpern im digitalen Gebäudemodell werden Anforderungen aus dem interdisziplinären Planungsumfeld als Eigenschaften (engl.: property sets) zugeordnet, sodass für die Deckenelemente bis zur Ausschreibung eine größtmögliche System- und Materialfreiheit ermöglicht wird.
Erhöht man die Dicke und das Eigengewicht der modellierten IfcSlab Elemente, so lässt sich auch die Anzahl der möglich einzusetzenden Bauprodukte steigern. Die Unterkonstruktion – das offene Baukastensystem – sollte auf die höheren Lasten ausgelegt werden. Der Einfluss dieser beiden Parameter und deren Auswirkungen wird mithilfe von Prototypenberechnungen analysiert.
Die Zahl der möglichen Bieter kann durch die Produktoffenheit maximiert und die Wettbewerbssituation so verbessert werden. Durch die Einbindung der Produktdaten kann das Fachwissen der Bieter ohne wettbewerbsmindernde Vorabvergaben in den Planungsprozess eingebracht und ein Sollbruch in der digitalen Prozesskette vermieden werden.