Kisumu ist ein wachsendes Ballungsgebiet mit zahlreichen Problemen wie ineffizientes Management der Wasserversorgungsinfrastruktur, begrenzte Finanzen, Mangel an technischer und Managementkompetenz und ist dem Druck der wachsenden Bevölkerung in Informal Settlements ausgesetzt. Verschiedene Modelle von Public-Private-Partnerships wurden in Pilotversuchen getestet aber es gibt immer noch Schwierigkeiten in der nachhaltigen Implementierung solcher Modelle in die Praxis. Das Ziel dieser Arbeit ist es, durch empirische Feldstudien in drei Informal Settlements zu untersuchen, wie, durch wen und wo diese Siedlungsbereiche mit Wasser versorgt werden können und wie ein realisierbares Managementmodell aussehen kann. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Informal Settlements zunehmend durch den Wasserverkauf beeinflusst werden. Die Bewohner verlieren rund drei Tage pro Monat für den Bezug von Wasser, gehen über 200 m pro Strecke mit 20-Liter-Kanistern zu den Wasserstellen, leiden vermehrt an Krankheiten, es kommt zu sozialen Spannungen und die Einwohner dieser Gebiete bezahlen oft fünfmal so viel für Trinkwasser als die von öffentlicher Hand versorgte Bevölkerung. Trotzdem gibt es innovative und flexible Lösungen durch Wiederverkäufer, welche Wasser an Kunden zu vertretbaren Preisen liefern. Daher schlägt diese Studie einen Ansatz zum begleitenden Management mit geteilter Aufgabenverteilung vor, welcher das innovative lokale Wissen integriert und soziokulturelle Rahmenbedingungen wie Anpassungsfähigkeit, Gerechtigkeit sowie geschlechts- und armutsabhängige Aspekte berücksichtigt. Dieser Ansatz unterstützt eine Beteiligung am kommunalen Versorgungsservice, sieht eine gemeinsame Tariffestlegung, rotierend eingesetztes Personal aus der Kommune für den Betrieb der Versorgung und ein flexibles Verrechnungssystem vor. Der nachhaltige Ansatz wurde zu einem anwendbaren Konzept für das Manyatta Informal Settlement entwickelt, wobei technische, finanzielle, organisatorische und geschäftsführende Strategien ausgearbeitet wurden. Es werden die Möglichkeiten eines erhöhten Wasserverbrauches, Zugang zu sicherem Trinkwasser und ein verbessertes Finanzierungsmodell aufgezeigt. Dieser Modellansatz kann auch auf andere Versorgungsgebiete adaptiert werden.