Nicht nur bei Bauablaufstörungen stellt sich die wichtige Frage, wie das Baugeschehen systematisch dokumentiert werden soll. Führt jede Bauablaufstörung zu einer Mehrkostenforderung? Wann genügt der Einzelnachweis und wann ist auch mit dem Globalnachweis das Auslangen zu finden? Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei Bauablaufstörungen und wo liegen die rechtlichen Grenzen? Was versteht man unter lückenloser Dokumentation und ist diese überhaupt möglich? Wie gelingt es, Bauablaufstörungen und Mehrkostenforderungen glaubhaft zu machen. Wie sehr werden wir vom Ankereffekt und anderen Verzerrungen bei unseren Ermittlungen und Entscheidungen beeinflusst?
Diese und andere Fragen hat das Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz zum Anlass genommen, um im Rahmen des 17. Grazer Baubetriebs- und Bauwirtschaftssymposiums die zum Teil kontroversen Ansätze und Meinungen zum Thema „Reduktion von Bauablaufstörungen und systematischer Umgang mit Mehrkostenforderungen“ zur Diskussion zu stellen.
Die Ansichten und Ergebnisse der Referenten werden im vorliegenden Tagungsband ausgeführt. Neben den baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Aspekten werden auch rechtliche Themen aufgegriffen. Ergänzt werden diese Ausführungen durch aktuelle Beiträge aus der baubetrieblichen, bauwirtschaftlichen und baurechtlichen Forschung.