Die Hauslandschaften der Steiermark werden seit dem 19. Jh. stark von den sehr fantasievoll gestalteten Ziegelgittern an Heustadeln geprägt. Sie waren zur Durchlüftung des Heus im Herbst notwendig, damit Kondensatfeuchtigkeit bei Luftbewegungen aus dem Heu transportiert wird. Erstaunlich ist der Gestaltungswille, die Kreativität und die Kraft dieser oft in Nachbarschaftshilfe entstandenen Bauten mit ihren Ziegelgittern.
Seit etwa 1950 führen andere Wirtschaftsformen zur Funktionslosigkeit dieser oft prächtigen Bauten. In den letzten 50 Jahren sind mehr als die Hälfte der Bauten samt Gittern abgetragen worden und oft ohne jede Dokumentation spurlos verschwunden. Nur Umnutzungen können den noch bestehenden Ziegelgitterbauten eine nachhaltige Zukunft geben. Im Buch sind einige gute Beispiele dafür enthalten. Viele der Beispiele müssen zur anonymen Volksbaukunst gezählt werden. Manche sollten als besondere Zeugnisse einer vergehenden Kultur unter Denkmalschutz gestellt werden.
Der Rest sollte zumindest fotografiert und gut dokumentiert werden. Diese Publikation versucht einige der besonders interessanten Ziegelgitter festzuhalten und ausführlich zu besprechen. Die Beispiele sind nach technischen Gesichtspunkten und Themenbereichen gruppiert und zeigt so auch die Bandbreite der Variationen.