Kann Architektur erzählt werden? Ist es möglich, architektonische Räume
und Entwürfe mittels narrativer Texte zu entwickeln und somit
fiktionale, gedachte Räume in ein realweltliches Pendant zu überführen?
Wie
kann Architektur aus dem Ort heraus gedacht und geschrieben werden und
können die so entstandenen Raumentwürfe mit architekturadäquaten Mitteln
dargestellt und in ein Projekt umgesetzt werden?
Diese
Fragestellungen, basierend auf der Annahme, bildeten die Grundlage und
den Ausgangspunkt einer Entwurfsübung am Institut für
Architekturtechnologie an der TU Graz.
Beispiele von Michel
Houellebecq, Georges Perec, Ernest Hemingway, Paul Auster und Franz
Hessel dienten der Auseinandersetzung mit dem Konzept des erzählten
Raums und der fiktiven Wirklichkeitserschließung mittels literarischer
Textformen.
Die nun in Buchform vorliegenden Semesterarbeiten
zeigen, dass die Fiktion als Ausgangspunkt der Wirklichkeitserschließung
als erster Schritt zum architektonischen Entwurf ein taugliches Mittel
sein kann. Ideen und Möglichkeiten, die zur Entwicklung und
Materialisierung des architektonischen Raums führen, werden zuerst in
Handlungs- und Bewegungsräumen gedacht und geschrieben. Und danach von
der Skizze zum Entwurf geführt.