Durch das zunehmende Alter der Brückentragwerke bei gleichzeitiger
Zunahme des Güterverkehrs mit immer größer werdenden Achslasten, können
viele Bestandstragwerke die gewünschten Nutzungsanforderungen nicht mehr
erfüllen. In Zukunft wird es erforderlich sein, konventionell
errichtete Bestandsbrücken nicht nur zu sanieren, sondern in robuste,
wartungsarme Brückentragwerke zu ertüchtigen. Erfahrungen zeigen, dass
die Anforderungen durch den Umbau konventioneller Tragwerke in integrale
bzw. semi-integrale Brücken erfüllt werden können. Durch den
monolithischen Verbund zwischen Uber- und Unterbau entfallen wartungs-
und kostenintensive Lager- und Fahrbahnübergangskonstruktionen, wodurch
die Lebensdauer des Tragwerkes erhöht und die Lebenszykluskosten gesenkt
werden. Mit einer Integralisierung kann ebenfalls eine Ertüchtigung des
Tragwerkes auf die derzeitige als auch künftige Belastungsintensität
des Schwerverkehrs erfolgen. Die vorliegende Arbeit liefert einen
Vorschlag für die Bemessung und konstruktive Durchbildung der
Integralisierung. Die vorgestellten Ergebnisse zum Einfluss der
Boden-Bauwerks-Interaktion auf die Höhe der Zwang- und
Erddruckbeanspruchung sowie der Zwangkraftabbau im Grenzzustand der
Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit können auf den Neubau übertragen
werden.