Lineare deterministische Berechnungsmodelle zur Ermittlung von Baukosten und Bauzeiten stellen den aktuellen Stand der Forschung in der baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Praxis dar. In diesem Kontext werden das Zusammenwirken und die Interdependenzen zwischen vorgegebener Bauzeit und den Baukosten nähere beleuchtet. Lineare Berechnungen und der unsystematische Umgang mit Unsicherheiten können als problematisch angesehen werden, da die Realität nicht in adäquatem Ausmaß abgebildet wird.
Die zentrale Kennzahl „Produktivität“ und deren direkter Zusammenhang mit Aufwands- und Leistungswerten steht im Fokus der Betrachtungen. Es ist gelungen, für die Berücksichtigung von Unsicherheiten und Nichtlinearitäten allgemeingültige Aussagen zu treffen, welche die Auswirkungen von Produktivitätsverlusten quantifizier- und beschreibbar machen. Zu diesem Zweck werden Monte-Carlo-Simulationen angewandt, deren Ergebnisse Rückschlüsse auf das eingegangene Chancen-Risiko-Verhältnis zulassen.
Vor dem Hintergrund steigender Konkurrenz und sich schwieriger gestaltender Marktbedingungen erlangt die Beurteilung und Bewertung unsicherer Ereignisse und Entwicklungen sowohl für Auftraggeber (AG) als auch für Auftragnehmer (AN) größere Bedeutung. Dabei zählen genaue Prognosen zu den zentralen Werkzeugen, um im Kontext der Beurteilung von Chancen und Risiken fundierte Entscheidungen treffen und notwendige (Gegen )Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können.
Die vorliegenden Studienergebnisse und die dargestellten entwickelten Methoden unterstützen AG und AN dabei, Unsicherheiten und Nichtlinearitäten von der Projektentwicklung bis hin zur Ausführung und Nutzung systematisch zu berücksichtigen.