Bei Leistungsabweichungen in der Bauausführung stellt sich die wichtige Frage, wie die Nachweisführung bei entsprechenden Mehr- bzw. Minderkostenforderungen gelingt. Bedeutend dabei ist, wie sich die Art und der Umfang der Nachweisführung bereits in die Leistungsbeschreibung integrieren lässt. Welche Anforderungen an die Nachweisführung werden von öffentlichen Auftraggebern gestellt? Welche Arten der Nachweisführung gibt es aus baubetrieblicher und bauwirtschaftlicher Sicht und wie stellen sich diese auch im internationalen Vergleich dar? Wo liegt die Grenze der Nachweisführung und wie gelingt eine lückenlose Dokumentation in der Baupraxis? Wie wirken sich geänderte und zusätzliche Leistungen auf die Bauzeit aus? Welche Arten von Kausalitäten gibt es und welche Bedeutung haben diese bei der Nachweisführung aus rechtlicher Perspektive? Welche Rolle nimmt der Einzelnachweis bei Leistungsabweichung bei ÖNORMEN- und ABGB-Verträgen ein?
Diese und andere Themenstellungen hat das Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz zum Anlass genommen, um im Rahmen des 19. Grazer Baubetriebs- und Bauwirtschaftssymposiums die zum Teil kontroversen Ansätze und Meinungen zum Thema „Nachweisführung bei Mehr- bzw. Minderkostenforderungen“ zur Diskussion zu stellen.
Die Ansichten und Ergebnisse der Referentinnen und Referenten werden im vorliegenden Tagungsband ausgeführt. Neben den baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Aspekten werden auch bauvertragsrechtliche Themen aufgegriffen. Ergänzt werden diese Ausführungen durch aktuelle Beiträge aus der baubetrieblichen, bauwirtschaftlichen und baurechtlichen Forschung.