Die Migrationsbewegung von 2015 / 2016 hat auch auf die Diskussion zum
Thema Architektur und Städtebau Auswirkungen gezeigt. So wurde unter
anderem der Ruf nach leistbarem Wohnbau wieder lauter. Diese Forderung
hat allerdings nichts mit den Ankommenden zu tun. Politik und
Gesellschaft haben es über Jahre verabsäumt die Gestaltung unseres
gebauten Umfeldes aktiv in die Hand zu nehmen. Stattdessen haben
Investoren und Wohnbaugenossenschaften das Ruder übernommen, sodass die
öffentliche Hand zum Bittsteller wurde. Die Schaffung integrativer und
sozial nachhaltiger Räume hat hier so gut wie keine Rolle gespielt.
Wohnraum,
der eigentlich genauso wie Lebensmittel zu den Grundbedürfnissen der
Menschen zählen sollte, wurde stattdessen immer mehr zum Ersatz
althergebrachter Anlageformen und zum Spekulationsobjekt. Der
unmaßstäbliche Anstieg der Wohnkosten ist die logische Folge.
Die ZV Steiermark hat mit dem Buch “Common Ground – Unser Gut und Lebensraum” acht Positionen zu aktuellen Herausforderungen
an Architektur und Städtebau herausgegeben.
Texte von:
Daniela Oberauer &Wolfgang Novak (ANAH,Berlin,New York)
Franz Denk (IG Architektur)
Roland Gnaiger (Studio BASEhabitat, Kunstuniversität Linz)
Eugen Gross (Werkguppe Graz)
Tanja Gurke (Kunstverein Graz)
Alexander Hagner (gaupenraub +/-)
Anke Strittmatter (FH Joanneum,Graz)
Hansjörg Tschom (Graz)