Die veränderten Anforderungen an die hydraulischen Systeme von Pumpspeicheranlagen führen auch zur Adaptierung und Optimierung der Wasserschlossstrategie. Eine Innovation speziell für den Unterwasserbereich von Pumpspeicheranlagen, stellt das in dieser Arbeit vorgestellte Dreikammerwasserschloss dar. Charakteristisch an diesem System ist die zeitweise gewollte hydraulische Trennung von zwei Unterkammern. Jede der beiden durchflossenen und in den Triebwasserweg integrierten Kammern muss dabei einen speziellen Zweck erfüllen. Gegenüber herkömmlichen Zweikammersystemen bietet es dadurch neben Vorteilen bei der Betriebsführung auch wesentliche Einsparungspotenziale bei der Herstellung. Eine zu Beginn durchgeführte Literaturstudie befasste sich neben den theoretischen Zusammenhängen auch mit einer umfangreichen Bestandsaufnahme von bestehenden Wasserschlössern in Europa und den maschinellen Anforderungen und Möglichkeiten. Diese bildete, gemeinsam mit den Erfahrungen bei der Gestaltung und Bemessung von Wasserschlössern aus Projektsarbeiten, die Grundlagen zur Durchführung der weiteren Untersuchungen. In dieser Arbeit wurden die theoretischen Zusammenhänge und Grundzüge des neuen Systems entwickelt, sowie allgemeine Auslegungskriterien definiert. Eine zu Beginn durchgeführte Studie über bestehende Pumpspeicheranlagen diente dabei zur Eingrenzung wichtiger hydraulischer und geometrischer Parameter. Mittels einer umfangreichen 1D-numerischen Vergleichsrechnung wurden die möglichen Einsatzbereiche in vor allem in Abhängigkeit der Kammerhöhenlagen von Zwei- und Dreikammersysteme definiert. Dazu wurde ein Berechnungsprogramm im Zeitschrittverfahren entwickelt, womit auf einfach Weise eine Vielzahl an Parametern wie Systemverluste, Kammerhöhenlagen, und Schaltfallkombinationen variiert werden konnten. Eine hydraulisch- konstruktive Gestaltung der Überfallkonstruktion wurde mittels hybrider Modellierung durchgeführt, wobei die Ergebnisse der 3D-numerischen Strömungsberechnung mit jenen des physikalischen Modellversuches sehr gut übereinstimmten. Ein wesentliches Ergebnis dieser Arbeit stellen die Vorbemessungsbehelfe für Drei- sowie auch Zweikammersysteme dar, womit eine Vorabschätzung der Einzel- und Gesamtvolumina des Wasserschlosses, sowie der maximal auftretenden Durchflüsse im System möglich ist.