Das Phänomen der Leistungsabweichung und in seiner Auswirkung folgend die zugehörige Mehr- oder Minderkostenforderung ist von der modernen Bauabwicklung nicht mehr wegzudenken. Bereits im Zuge der Bedarfsplanung von Auftraggebern werden Bauherrenwünsche häufig nicht adäquat erfasst und determinieren von Beginn an das Auftreten von Leistungsabweichung. Trotz des systemimmanenten Charakters existiert keine kongruente Regelung zu deren Bearbeitung. Das derzeitige System gestaltet sich als äußerst zeit- und kostenintensiv und ist zumeist zu stark von den Projektbeteiligten geprägt. Gerade hinsichtlich der Komplexität zeigt sich, dass es erforderlich ist unterschiedliche Modelle zur Bearbeitung zu verwenden. Grundsätzlich gilt, steigt die Komplexität des Projektes und einer Leistungsabweichung, ist äquivalent eine zunehmende Professionalisierung der Bearbeitung notwendig. Agile Vertragsmodelle bieten eine solche Möglichkeit. Dies kann nur unter Einbindung beider Sphären geschehen. Das größte Potenzial für eine konfliktfreie Bearbeitung liegt daher in einem kooperativen Modell, welches bereits bei Vertragsabschluss zu definieren ist. Basierend auf der empirischen Primärdatenerhebung wird ein Phasenmodell entwickelt. Dieses ermöglicht es die zu wählende Organisationsstruktur äquivalent nach den Anforderungen des Projektes zu gestalten und während der Ausführungsphase, bei Auftreten einer Leistungsabweichung diese anhand ihrer Komplexität zu beurteilen.