Der Holzbau erlangt im Bauwesen eine stetig wachsende Bedeutung, was sich durch weitgespannte Konstruktionen und großvolumige Wohn-, Büro- und Kommunalbauten zeigt. Technische Entwicklungen auf Produktebene und in den Produktionsprozessen in den letzten Jahrzehnten fördern diese positive Entwicklung. Die Bauvorhaben gewinnen auch im Holzbau an Größe und Komplexität, was durch hohe technische Anforderungen und umfassende Rahmenbedingungen Auswirkungen auf die Planungs- und Bauprozesse der Unternehmen bedingt. Daher ist erforderlich, die zugrunde liegenden unternehmerischen Strukturen der Branche zu betrachten, um daraus Erkenntnisse für eine Ablaufoptimierung der Planungs- und Bauprozesse zu gewinnen.
Dieses Forschungsvorhaben spannt den Bogen im Holzsystembau basierend auf den technischen Produktentwicklungen und den produktionsspezifischen Entwicklungsprozessen unter Einbeziehung betriebswirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Die Kombination technischer Gegebenheiten mit baubetrieblichen Abläufen und bauwirtschaftlichen Parametern erlaubt es, eine Gesamtsicht im Holzsystembau zu erlangen, welche eine Entwicklung von Produktionssystemen hin zu Bauprozessen unterstützt.
Aufbauend auf den Grundsätzen des Bauprozessmanagements werden der Bereich der Planung, der Ausschreibung und Kalkulation, des Baubetriebs sowie der Geschäfts- und Unternehmensmodelle grundlegend betrachtet, sowie die Spezifika des Holzbau hierbei analysiert. Dies bildet den Ausgangspunkt für die Untersuchung des Holzsystembaus in bauwirtschaftlicher Hinsicht, da unter Einbeziehung der Grundsätze und Erfolgsfaktoren des Industriellen Bauens eine weitreichende Entwick-lung im Holzsystembau prognostiziert wird. Durch eine extensive empirische Untersuchung der hierfür maßgeblichen Einfluss- und Prozessfaktoren kann das bestehende Potenzial in den baubetrieblichen und bauwirtschaftlichen Rubriken des Holzbaus erhoben, sowie die Potenzialkriterien gewichtet und bewertet werden, um darauf aufbauend eine Mo-dellbildung vorzunehmen.