Die vorliegende Arbeit beschreibt einen Beitrag zum Zugtragverhalten von
stahlfaserbewehrtem Normalbeton und Ultra-Hochleistungsbeton (UHPC) und
beinhaltet sowohl experimentelle als auch theoretische Untersuchungen.
Der Fokus liegt dabei auf der Streuung des Nachrisszugtragverhaltens,
der Definition der Prozesszonenlänge und auf der Berechnung von
Materialgesetzen aus Biegezugversuchen.
Nach der Einleitung und der
Definition der Problemstellung erfolgt eine detaillierte Beschreibung
der experimentellen Versuche. Anschließend wird das numerische Modell
vorgestellt, welches die Versuchskurve von 4-Punkt-Biegezugversuchen
berechnet. Da im Modell jede Faser separat betrachtet wird ist für jede
Dehnung bzw. Rissbreite das resultierende Moment bekannt. Dadurch kann
die im Bereich der Risslokalisation benötigte Prozesszonenlänge durch
den Vergleich mit dem Versuchsergebnis bestimmt werden. Des Weiteren
kann die Spannungs-Dehnungslinie sowohl für den verfestigenden als auch
entfestigenden Bereich der Betonarbeitslinie ermittelt werden.
Zusätzlich
wurde ein analytisches Modell entwickelt, dass die
Zugspannungs-Dehnungslinie aus den Ergebnissen von Biegezugversuchen
direkt ermittelt. Es ist sowohl für Normalbeton als auch
Ultra-Hochleistungsbeton anwendbar. Abschließend erfolgt eine Empfehlung
für die Bemessung und Herstellung von normalfestem und ultra-hochfestem
Stahlfaserbeton.