Das Ziel der Arbeit ist die Gewinnung neuer Erkenntnisse über den raum – zeitlichen Verlauf des Feststofftransports während Stauraumspülungen von Flusskraftwerken in geschiebeführenden Flüssen. Beispielhaft wurde am Kraftwerk Bodendorf an der Oberen Mur ein Monitoringprogramm durchgeführt. Die Auswertung der Messdaten von fünf Spülungen in Hinblick auf Abfluss, Spülintervall und Feststofftransport ermöglichen die Feststellung eines Zusammenhangs dieser wasserwirtschaftlichen Parameter. Aus Sicht des Feststofftransports wird ein optimales Spülintervall für die Anlage Bodendorf ermittelt, das einen 1 bis 3 – jährigen Spülrhythmus vorsieht um den Stauraum nachhaltig entlanden zu können. Neben der Entlandung wird der ökologische Vorteil eines kleinen Spülintervalls auch in den niedrigen Schwebstoffkonzentrationen, in der Spitze als auch über die gesamte Dauer einer Spülung, gesehen. Die Daten belegen, dass große Spülintervalle hohe Schwebstoffkonzentrationen in der Spitze zur Folge haben. Die erhobenen Messdaten sind weiters Basis für eine zweidimensionale Geschiebetransportberechnung der Stauraumspülung am Kraftwerk Bodendorf. Die Kalibrierung zeigt die Grenzen gängiger Formeln zur Geschiebetransportberechnung auf, welche größtenteils für Gleichgewichtszustände und für ebene Sohlen entwickelt wurden. Die Erkenntnisse der Arbeit trägt zu einem verbesserten Stauraummanagement an Flusskraftwerken sowohl in ökologischer als auch wasserwirtschaftlicher Hinsicht bei.